Auf den Spuren der Idole

Während in der RWE-Sporthalle die besten Badmintonspieler der Welt um den Einzug ins Finale der Yonex German Open kämpften, gab keine 500 Meter entfernt der Nachwuchs seine Visitenkarte ab. Die 16 besten Spielerinnen und Spieler der Altersklasse U11 spielten in der Halle des Otto-Pankok-Gymnasiums um den Sieg beim German Masters.
Bei mehreren Turnieren in ganz Deutschland qualifizierten sich die besten Talente für das Finalturnier in Mülheim „Hier sind schon richtig gute Kinder dabei“, sagt Kirsten Maghon vom TSV Heimaterde, der das Turnier in seinem zweiten Jahr erneut ausrichtet.
Dass das Turnier nicht in einer der größeren Mülheimer Hallen und stattdessen in räumlicher Nähe zu den German Open stattfand, war kein Zufall. Jeder Teilnehmer erhielt eine Akkreditierung mit eigenem Namen, um in der benachbarten RWE-Halle die großen Idole bewundern zu können.

Eines Tages wollen auch Cara Siebrecht und Johann Sufryd einmal bei den German Open mitspielen. Der erste Schritt ist gemacht, schließlich landeten die beiden Mülheimer Talente jeweils auf Platz vier im Einzel. Um sich im Badminton weiter zu entwickeln, trainiert Johann (10) bereits sechsmal in der Woche. Als die Stützpunkttrainer in den Schulen für Badminton warben, ließ sich auch Johann nach seinen beiden Brüdern für den Sport begeistern. „Am Anfang habe ich mich etwas schwer getan, aber jetzt bin ich froh, dass ich weitergemacht habe“, sagt der Fünftklässler von der Luisenschule.
Als Mitglied des 1. BV Mülheim war er schon das ein oder andere Mal als Helferkind bei den Yonex German Open mit dabei. „Ich bin beeindruckt und möchte echt gern mal da mitspielen“, sagt Johann.
Davon träumt auch Cara Siebrecht, eines der größten Talente in den Reihen des TSV Heimaterde. Auch sie kam durch ihren Bruder zum Badminton. Auf dem Weg ins Halbfinale schlug sie auch Sophie Heidebrecht aus Gelsenkirchen. Das besondere: Mit Sophie wird sie in der kommenden Saison gemeinsam im Doppel spielen. „Ich habe schon öfter gegen sie gespielt. Es kommt immer darauf an, ob ich einen guten Tag habe. Mal gewinnt sie und mal ich.“
Zwei weitere Mülheimer kamen ins Einzel-Viertelfinale: Lukas Bludau vom 1. BV Mülheim wurde Fünfter, Selin Hübsch vom TSV Heimaterde Siebte.
Platz zwei im Doppel

Den größten Erfolg gab es im Doppel: Die BVM-Paarung Lukas Bludau/Johann Sufry kam nach einem spannenden Halbfinale ins Endspiel, musste sich dort aber in zwei Sätzen geschlagen geben. Auf Platz vier landeten Cara Siebrecht (TSV) und Amra Bourakkadi (BVM). TSV-Spielerin Selin Hübsch wurde mit Friederike Estel von der SG Gittersee Siebte. Durch die Absage eines Hamburger Doppels rutschten Tom Franke und Philipp Volovnik noch ins Turnier. Sie landeten im Doppel auf Platz sieben.

Die Siegerehrung übernahmen die deutsche Spitzenspielerin Carla Nelte und der Däne Christian Lind Thomson, Nummer 100 der Weltrangliste, die extra aus der RWE-Halle herübergekommen waren.

Marcel Dronia/WAZ