Interview mit unseren 6 Teilnehmern der Deutschen Meisterschaft U13 in Hamburg

Deutsche U13-Meisterschaften in Hamburg und Jule, Sara, Nikola, Cara, Dean und Robin waren mit dem Team-NRW dabei. Auch wenn es für Medaillen und Podestplätze in diesem Jahr noch nicht gereicht hat, können alle sechs stolz auf das Erreichte in dieser Saison sein.
In einem ausführlichen Interview erzählen Jule, Sara, Nikola und Robin über ihre Erlebnisse rund um den Saisonhöhepunkt.

“Erst einmal herzlichen Glückwunsch an euch alle, dass ihr es geschafft habt, euch für diese DM zu qualifizieren und dann auch alle noch mindestens gleich zweimal! Toll. Außer für Jule war es ja für alle der erste DM-Start und sicherlich etwas Besonderes. Wie wichtig war euch im Vorfeld dieses Ereignis und wie habt ihr euch darauf vorbereitet?“

Nikola: „Ich habe mich nicht besonders vorbereitet außer, dass ich eigentlich zu jedem Training gegangen bin, was da war.“

Robin: „Ich konnte mich leider nicht sonderlich gut vorbereiten, da in der innogy Halle zuerst die ‚Yonex German Open‘ stattgefunden haben und wir danach eine Woche in der Skifreizeit waren. Die Woche danach war wieder kein Training. Aber wir hatten ja zweimal ein Extra-Training, und das habe ich genutzt, um mich noch einmal für die DM vorzubereiten. Und das hat ja auch einigermaßen was gebracht.“

Jule: „Ich habe versucht, mich gut vorzubereiten, aber ich habe es manchen Tagen einfach nicht geschafft, zum Training zu gehen.“

Sara: „Ich habe versucht, zu jedem Training zu gehen und nicht nur rumgealbert. Es war mir zwar schon wichtig, allerdings wusste ich, dass ich keine Chance habe. Mein Ziel war es, einen Satz zu gewinnen und am Ende hat es ja sogar für ein Spiel gereicht.“

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„Ihr seid alle zusammen als „Team NRW“ mit dem Bus nach Hamburg gefahren. Als ihr gehört habt, dass ihr mit dem Bus fahrt, was war euer erster Gedanke? Und wie war diese Fahrt als Team dann letztendlich?“

Robin: „Also ich war nicht sonderlich begeistert und hatte nicht so große Lust mit dem Kader hinzufahren. Trotzdem war es insgesamt eigentlich ziemlich cool und hat echt Spaß gemacht.“

Jule: „Ich habe mir als erstes gedacht, dass es richtig cool werden wird, und ich habe mich überhaupt nicht getäuscht. Und die Rückfahrt war noch viel besser als die Hinfahrt!“

Nikola: „Ich fand es genauso wie Jule…“

Sara: „Ich fand es sehr schade, dass ich die einzige war, von der die Doppelpartnerin  da war und die trotzdem ein Einzelzimmer hatte. Auf der Rückfahrt wurde mir schlecht.“

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„Oh, nein, schlecht werden ist ja blöd. – Wie kam es denn, dass die anderen die Rückfahrt besser fanden? War da der Druck weg? Wart ihr auf der Hinfahrt noch sehr angespannt und nervös? Oder war einfach auf der Rückfahrt der Zusammenhalt noch besser?“

Jule: „Ja, der Zusammenhalt war meiner Meinung nach noch besser und wir hatten noch viel mehr Spaß bei der Rückfahrt.“

Nikola: „Ja, das sehe ich auch so!“

Sara: „Ich fand die Rückfahrt im Prinzip auch besser. Ganz viele sind mit den Eltern zurückgefahren, dadurch war es nicht so laut. Ich persönlich war kaum aufgeregt, weil ich mir keinen Druck gemacht habe und weil ich mich mit Freunden abgelenkt habe.“

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„Und wie war es dann im Hotel? Essen, Schlafen, Zimmergenossinnen und –genossen? Große Party auf den Gängen oder volle Konzentration auf die Spiele? Deutsche Handball-Nationalmannschaft zur Party eingeladen?“

Nikola: „Ich fand das Hotel gut. Letztes Jahr waren wir auch da – bei einem anderen Turnier. Die Zimmer waren okay und mit Jule war es ganz lustig. Das Essen war nicht besonders toll, aber man konnte es essen. Ich selbst war eigentlich die ganze Zeit in meinem Zimmer, wenn wir im Hotel waren und gerade nicht gegessen haben, und mal kurz bei Sara.“

Jule: „Ich stimme Nikola zu und möchte noch ergänzen, dass ich auf dem Zimmer, bevor wir schlafen gehen sollten, ruhig war, aber ich habe gehört, dass dies nicht jeder gemacht hat….“

Nikola: „Stimmt!“

Sara: „Ne, ne bei uns nicht. Mein Zimmer war eher öde und niemand war bei mir.“

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„Und was war mit den Handballern?“

Jule: „Die haben wir nur kurz am Samstagmorgen, als wir frühstücken waren,  gesehen.“

„Vor Spielbeginn seid ihr ja mit dem ‚Team-NRW‘ offiziell eingelaufen. War das ein Gänsehautmoment oder eher egal?“

Jule: „Als wir eingelaufen sind, war es ein Gefühl wie bei den Westdeutschen Meisterschaften in Mülheim. Ich war aufgeregt und wollte endlich spielen.“

Nikola: „Ich war auch aufgeregt. Es war ziemlich aufregend, da einzulaufen.“

Robin: „Mir auch. Ich war ein bisschen aufgeregt, aber was genervt hat, war, dass die Verantwortlichen dort bestimmt 20 Minuten geredet haben.“

Sara: „Mir ging es auch so wie den anderen. Allerdings fand ich das Einlaufen eher langweilig. Da alle gefilmt haben und deshalb nicht klatschen konnten, war es ein kleiner fail. Ich fand es trotzdem auch cool.“

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„Dann wurde es endlich richtig ‚ernst‘ – ihr habt gespielt. War es etwas Besonderes? Hat es sich anders angefühlt als andere Turniere? Wart ihr besonders konzentriert und fokussiert? Anders motiviert?“

Jule: „Ich habe versucht, mich so zu verhalten wie bei jedem anderen Turnier. Allerdings war es nicht immer einfach, weil dort zum Beispiel Cheerleader waren, die Sachen aufgeführt haben, was man sonst bei anderen Turnieren ja nicht sieht. Außerdem haben wir vor jedem Spiel eine kurze Besprechung gemacht und auch nach jedem Spiel. Das mache ich sonst bei keinem Turnier. Auch die Stimmung war viel besser und hat sich vom ersten auf den zweiten Tag auch noch mal weiter verbessert.“

Robin: „Ich habe mich an diesem Tag nicht anders vorbereitet, nur das Aufwärmen habe ich ernster genommen. Ansonsten war alles wie sonst auch.“

Sara: „Also, als wir dann endlich gespielt haben, war ich ganz anders motiviert. Ich hatte nicht wie bei anderen Turnieren das Ziel auf`s Treppchen zu kommen, sondern einen Satz oder ein Spiel zu gewinnen. Sonst war alles ein wenig strenger, besonders wegen der Schiedsrichter. Außerdem habe ich mich sehr darauf konzentriert, mich nicht aufzuregen. Das hat bei mir auch gut geklappt.“

Jule: „Ja, so sehe ich das auch.“

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„Womit wart ihr bei euren Spielen besonders zufrieden? Was ist gut gelaufen? Worüber freut ihr euch? Worauf seid ihr stolz? Was ist euch nicht so gut gelungen, hat euch eher unzufrieden gemacht?“

Robin: „Ich habe nicht so gut gespielt, da ich in drei Wochen nur zweimal Training wegen der Veranstaltungen in der innogy Halle und der Skifreizeit hatte.“

Jule: „Ich war mit meiner Leistung ganz zufrieden. Es gibt natürlich Sachen, die man besser machen könnte, aber im Großen und Ganzen war ich zufrieden. Was ich nicht so gut fand, war das Essen im Hotel, aber selbst das war auch noch gut.“

Sara: „Also ich war mit meiner Leistung so halt zufrieden. Im Einzel fand ich beide Spiele gut und ich habe wenig Fehler gemacht. Beim Doppel hat es leider nicht so gut funktioniert.“

Robin: „Ich war mit meiner Spielweise allgemein nicht zufrieden. Meine Drops und so  waren nicht so gut. Im letzten Spiel, beim Doppel habe ich relativ gut gespielt und war damit einigermaßen zufrieden. Davor eher nicht.“

Nikola: „Ich habe für ein Turnier eigentlich im Mixed sehr gut gespielt. Zwischen Mixed und Doppel hatte ich leider fünf Stunden Pause und konnte mich nachher nicht mehr konzentrieren.“

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„Was habt ihr gelernt und was ist euch durch diese DM klarer geworden?“

Jule: „Mir ist klar geworden, dass ich noch viel mehr trainieren muss, damit ich bei meinem nächsten Ziel – DM 2018 – besser spielen kann. Ich weiß leider nicht, was ich gelernt habe, nur das übliche, wie man am besten wie spielt.“

Sara: „Ich habe nur gelernt, dass, wenn man an sich glaubt und sich nicht aufgibt, besser spielt als sonst. Für die nächste Saison hoffe ich, dass ich wieder bei der DM dabei bin. Allerdings wird das dieses Jahr schwieriger, weil wir ja dann die ‚Kleinen‘ sind.“

Robin: „Mir ist klar geworden, dass ich, auch wenn ich mal keine Lust auf Training habe, trotzdem gehen sollte, damit ich eventuell bei der nächsten DM gegen Kiran Kaushal mithalten kann. Trotzdem will ich nicht den Spaß am Sport verlieren.“

Nikola: „Ich weiß nicht so genau, was ich gelernt habe. Ich weiß nur, dass ich wohl irgendetwas vorher anders gemacht habe, aber ich weiß nicht was. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr auch wieder bei der DM spielen darf.“

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„Ihr gehört ja zu dem Verein, der die meisten qualifizierten Spielerinnen und Spieler hatte. Bedeutet euch das was, seid ihr stolz darauf oder ist das eher unwichtig für euch und ihr schaut eher stolz auf eure eigene Qualifikation?“

Jule: „Ich bin sehr stolz, dass unser Verein die meisten Spielerinnen und Spieler dabei hatte. Außerdem bin ich stolz, dass ich bei Deutschen Meisterschaften mitspielen konnte.“

Nikola: „Das sehe ich genauso.“

Sara: „Ich glaube, jeder aus dem TSV war stolz darauf und ich persönlich fand es auch cool.“

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„Und euer Schlusswort? Ein Super-Wochenende, das sich voll gelohnt hat und gern nächstes Jahr wieder so sein darf? Oder das Gegenteil? Oder was ganz anderes, was ihr zum Schluss noch sagen wollt?“

Sara: „Ich fand das Wochenende super, außer im Hotel, aber das war ja anscheinend nur bei mir der Fall. In der Halle an sich war es immer spaßig und der Teamgeist war auf jeden Fall vorhanden, sowohl im TSV als auch in ganz Mülheim.“

Jule: „Ich fand das Wochenende richtig super, weil wir alle sehr viel Spaß hatten, und ich würde mich freuen, wenn ich das das nächste Jahr wieder machen kann.“

Robin: „War ganz cool. Auf jeden Fall besser, als ich es erwartet hatte.“

Nikola: „Ich fand es cool. Ich habe gut abgeschnitten und will natürlich nächstes Jahr auch wieder mit.“

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Und hier die Ergebnisse und in Klammern der Platz auf der Deutschen Rangliste

Mädcheneinzel
9. Cara Siebrecht (RL-Platz 10)
9. Jule Alberts (RL-Platz 14)
9. Sara Jäger (RL-Platz 18)

Jungeneinzel
9. Dean Heppner (RL-Platz 16)
9. Robin Kastenholz (RL-Platz 16)

Mädchendoppel
5. Jule Alberts / Selin Tuczu (RL-Platz 10)
9. Sara Jäger / Nikola Schmidt (RL-Platz 13)
9. Cara Siebrecht / Sophie Heidebrecht (RL-Platz 16)

Jungendoppel
5. Dean Heppner / Robin Kastenholz (RL-Platz 9)

Mixed
9. Jule Alberts / Dean Heppner (RL-Platz 8)
9. Nikola Schmidt / Robin Kastenholz (RL-Platz 14)
17. Cara Siebrecht / Johann Sufryd (RL-Platz 17)