Ein Spiel unter schlechten Vorzeichen

,

Das Spiel gegen den TUS Union 09 IV stand von Beginn an unter schlechten Vorzeichen, da für den Trainer Michael Musiol zu den schon bekannten Ausfällen kurzfristig beide defensiven Mittelfeldspieler ausfielen und so einige taktische wie personelle Änderungen vorgenommen werden mussten, nicht zuletzt auch das Risiko eingegangen werden musste, mit angeschlagenen Spielern in die Partie zu gehen.

Dazu gehörte wieder einmal, dass mit Pascal Suchon ein Alt-Herren Spieler in der Startelf herhalten musste und der Trainer selbst den dritten Auswechselspieler gab. Trotzdem waren die übrig gebliebenen Spieler nach einer guten Trainingswoche vollends bereit den qualitativen Einbußen im Kader mit Kampf und Leidenschaft entgegenzuwirken.

Auf Grund der vielen Umstellungen begann das Spiel unserer Dritten erwartungsgemäß vor allem Im Aufbauspiel sehr zerfahren. Bälle wurden in der Offensivbewegung ohne Bedrängnis in den gegnerischen Fuß gespielt, Laufwege haben nicht gepasst oder waren erst gar nicht vorhanden, so dass sich für Union immer wieder Räume aufgetan haben, die deren durchweg gute Offensive auch zu einigen Nadelstichen nutzen konnte. Die Dritte ist in dieser Phase nur durch Standards gefährlich geworden, die sie aber nicht im Tor unterbringen konnten. 

In der 20Min. hat Union dann einen von unserer Dritten zum wiederholten Mal leichtfertigen Pass im Mittelfeld abgefangen, die Unsortiertheit im Defensivverbund ausgenutzt und einen schönen Pass durch die Schnittstelle in die Spitze gespielt, der dann eiskalt vom Stürmer zum 0:1 abgeschlossen wurde. Die Reaktion der Dritten kam aber postwendend und so war es schon in der 23Min. Moritz Peter, der bei einem Seitenaus in der gegnerischen Hälfte schnell reagierte und Dennis Ridder mit einem langen Einwurf Richtung 16er schickte, der ihn dann technisch stark zum 1:1 über den Torwart der Unioner lupfte.

Direkt nach Wiederanpfiff konnte eine ähnliche Situation durch langen Einwurf leider nicht von Dennis Ridder genutzt werden. Danach war es dann Stefano, der eine schöne Volleyabnahme aus spitzem Winkel nur vor den Pfosten gesetzt hat. Nun war die Dritte am Drücker, kassierte aber bei einer der wenigen Unaufmerksamkeiten in der Abwehr, nachdem keiner den zum 16er parallel laufenden Spielermacher der Unioner entscheidet gestört hat, nach dessen sehenswerten Fernschuss das unnötige 1:2 in der 28Min. In der Folge musste der erste angeschlagene Spieler Michael Klawitter auch durch Stefan Roedel auf der LM Position ersetzt werden. Der Rest der ersten HZ verlief dann auf beiden Seiten sehr umkämpft, unsere Dritte kam wiederholt nur durch Standards zum Torabschluss, die aber von einem gut aufgelegten Unioner Torwart teils spektakulär pariert wurden. Leider hat der Schiedsrichter eine klare Tätlichkeit an Kai Hospodarsch in den Schlussminuten der ersten HZ nicht mit der fälligen roten Karte geahndet, so ist man mit einem 1:2 und mit vollzähligen Kadern in die Pause gegangen.

Zur 2ten Hz ist dann der frische Cici für Stefano ins linke Mittelfeld gerückt, zudem wurde Andre Hohensee ins rechte Mittelfeld gestellt um mehr Druck über die Flügel zu generieren. Nach kurzer Eingewöhnungsphase wurde Andre auch immer wieder über rechts Außen gesucht, wodurch sich jetzt auch Druck aus dem Spiel heraus für die Unioner ergeben hat, in dieser Phase waren es dann 2-3 gute Kopfballchancen, die entweder der Unioner TW wieder exzellent gehalten hat oder sie knapp am Tor vorbeigesetzt wurden.  Die Unioner selbst schienen mit jeder Minute der 2ten Hz immer müder, trotz ihres mindestens 6 Jahre jüngeren Durchschnittsalters und haben sich auf das Kontern konzentriert. Einen dieser Konter wurde dann den Heimaterdern in der 61Min zum Verhängnis…letztlich gut verteidigt und nur noch vom bis dahin fehlerfreien Keeper Christoph „Penki“ Penkalla nach kurzem Rückpass rauszuschlagenden Ball, traf er diesen falsch und so gelang der Ball in die Mitte des Spielfeldes, wo 20Meter freistehend vor dem Tor ein Unioner den Ball nur annehmen und mit einem trockenen Schuss ins linke untere Eck zum 1:3 versenken musste.

Kurz geschüttelt wollte sich die Dritte aber mit einer Niederlage nicht zufrieden geben und hat vor allem über die rechte Seite versucht weiter Druck zu machen, hier wurde Andre immer wieder per Foul gestoppt, auch nach der längst überfälligen gelben Karte für den Unioner (der in der ersten HZ an Kai Rot hätte sehen müssen), durfte er dieses unfaire Mittel  unbehelligt bis zum Ende der Partie weiterführen. Auch der angeschlagene Tobias Silberkuhl musste in der 65Min. verletzt vom Platz und Stefano wurde wieder eingewechselt. Der Wille und Druck der Dritten hat sich gelohnt, denn in der 70Min. war es Moritz Peter, der den TW im 1zu1 austeigen lässt und im 16er nur noch per Foul vom Unioner frei vor dem Einschieben zum 2:3 gestoppt wurde. Der 11m war unstrittig, da es der letzte Mann der Unioner war ebenfalls die fällige Rote Karte. Das sah der Schiri aber anders, 11m ja, aber Rote Karte nein. Bestraft hat er dafür beide Heimaterder Stürmer auf Grund Meckerns mit jeweils Gelb, da Moritz „Mo“ Peter schon Gelb vorbelastet war, wurde er mit Gelb-Rot vom Platz geschickt. Okay, Meckern, auch wenn man im Recht ist, ist eigene Dummheit, aber auch der Schiri hätte da Fingerspitzengefühl zeigen können, zumal er beim Unioner ja scheinbar auch Gnade vor Recht hat ergehen lassen.

Nun lautete es 1:3, 20Min in Unterzahl, aber Marcel Czymerys verwandelte den Strafstoß sicher zum 2:3 Anschlusstreffer und der Kampfgeist die Niederlage jetzt erst recht in Unterzahl von sich abzuwenden, war geweckt. Da Nichts mehr zu verlieren war, wurde vom Trainer Michael Musiol dann auch die letzte Option gezogen, hat sich gegen Cici eingewechselt und sich als Libero in die umgestellte 3er Kette gestellt. Tim Lehmann hat die 6er Position eingenommen und Marcel als zweiter Stürmer vorne rein. Die Marschroute war klar und bei Standards hatte „Musi“ beim Gegner durch seine körperbetonte Art auch schnell den Namen „Bulldozer“ weg. Die wütenden Angriffe der Heimaterder kamen zwar selten zu einem klaren Torschuss, allerdings resultierten durch Abpraller einige Eckbälle. In der 82Min. war es dann zwar eher ein geschenkter Eckball des Schiris, aber einer der endlich zum 3:3 durch Marcel Czymerys, der freistehend den Ball am langen Pfosten annehmen und aus kurzer Distanz zum verdienten 3:3 Ausgleich verwertet werden konnte, nachdem Musi vom Gegner unhaltbar,  aber mit deren vollen Aufmerksamkeit zum kurzen Pfosten begleitet wurde.

Die letzten Minuten hat dann das Bollwerk irgendwie gehalten und schlussendlich war das 3:3 ein für beide Seiten verdientes Ergebnis.