Damen schaffen trotz Unterzahl Remis
ETuS Bissingheim – TSV Heimaterde 3:3 (2:1)
Eine durch Verletzungen und eine unglückliche Spielterminierung arg dezimierte TSV-Damenmannschaft musste gestern Abend beim ETuS Bissingheim ran. Da es von dem schmalen Kader zwei Spielerinnen zeitlich nicht bis zum Anpfiff schafften, stand das TSV-Team anfangs nur mit zehn Spielerinnen auf dem Platz. Diese legten sich aber umso mehr ins Zeug, dass es eine Freude war!
Mit schönen Kombinationen, starkem Tempo, hoher Laufbereitschaft und spielerischen Qualitäten übernahmen die zehn Mülheimerinnen schnell die Rolle der spielbestimmenden Mannschaft gegen eine im Mittelfeld recht statisch auftretende, aber dennoch äußerst unangenehme Duisburger Elf. Zum einen machte die oft recht rustikale Spielweise der Gastgeberinnen unseren Mädels immer wieder zu schaffen, zum anderen hatten die Duisburgerinnen eine irgendwie immer richtig stehende Torfrau sowie zwei recht schnelle Offensivspielerinnen in ihrem Kader. So kam es, dass die zehn Mülheimerinnen sich trotz Unterzahl eine Torchance nach der anderen erspielten, diese aber eben nicht verwandelten, die Duisburgerinnen jedoch nur zwei Konter brauchten, um mit 2:0 in Führung zu gehen.
Dass sich unsere Mädels von diesem den Spielverlauf auf den Kopf stellenden Spielstand nicht unterkriegen ließen, spricht für deren große Moral! Nur wenige Minuten später belohnten sie sich ganz verdient mit einem wunderbaren Tor zum 2:1-Anschlusstreffer durch Hannah Zilian. Der Freude folgte aber unmittelbar der Schock, denn während der Ball bereits ins Tor rollte, trat eine der Abwehrspielerinnen so kräftig nach, dass die Torschützin danach nicht mehr weiterspielen konnte. Der ansonsten insgesamt recht souveräne Schiedsrichter zeigte dafür allerdings nur die gelbe Karte, so dass das Foulspiel der Bissingheimer Spielerin paradoxerweise zur Folge hatte, dass nicht die Bissingheimerinnen, sondern das ohnehin dezimierte Heimaterde-Team unverschuldet mit noch einer Spielerin weniger auf dem Platz stand. Mit neun Spielerinnen und ohne Sturmspitze schien es jetzt nahezu unmöglich, hier noch etwas auszurichten – und doch blieben die jungen Heimaterderinnen, die schon die ganze Zeit am Limit gespielt hatten, am Ball, hielten hinten alles sauber und erspielten sich sogar noch einige sehr gute Torchancen, bis endlich der Halbzeitpfiff ertönte.
Pünktlich zum Wechsel waren aus dem Kader des TSV noch zwei Spielerinnen nachgekommen und so konnte in der zweiten Halbzeit auch das Team vom Finkenkamp endlich zu elft spielen. Beflügelt durch die personelle Verstärkung legten die Gäste auch gleich mit einem fulminanten Angriff nach dem andern los. Doch wieder wollte der Ball einfach nicht ins Tor der Duisburgerinnen – und wieder schafften es diese stattdessen, mit einem einzigen Überraschungskonter auf 3:1 zu erhöhen. Aber was manches Team in dieser Situation vielleicht niedergeschmettert hätte, gab unseren Damen weiteren Ansporn. Wissend, dass sie im Elf-gegen-Elf-Spiel dieses Spiel noch packen müssten, verstärkte das TSV-Team noch seinen Offensivkurs – und schaffte auch bald den erneuten Anschlusstreffer zum 3:2 durch einen von Ida Borgwardt direkt verwandelten Eckball, den die Bissingheimer Torfrau nicht richtig gefasst bekam und so hinter die Torlinie gleiten lassen musste.
Nun wollten es die TSV-Spielerinnen wirklich wissen, machten weiter Druck und schließlich gelang ihnen, als Lisa Müllensiefen bei einem schnellen Torlauf durch die Mitte auf die seitlich mitgelaufene Alina Mühlenweg passte und diese eiskalt auf das Bissingheimer Tor abzog, auch tatsächlich der mehr als verdiente Ausgleich. Der erlösende Jubel war riesig und wurde gefolgt von weiteren rasanten Angriffen, doch ein weiteres Tor wollte dem TSV-Team, das hier ein unglaublich starkes Spiel gezeigt und von dessen Spielerinnen jede alles gegeben hatte, in den letzten Minuten dieses rasanten Spiels dann doch nicht mehr gelingen.
Eine Super-Leistung, für die sicher auch ein Sieg verdient gewesen wäre!